Die schwedische Stadt Kalmar hat ein Projekt zum Radfahren bei schlechten Witterungsbedingungen durchgeführt. Um Erkenntnisse über Hindernisse und Erfahrungen beim Radfahren bei Regen und Kälte zu gewinnen, wurden Alltagsradfahrerinnen und -radfahrer aus der Stadtverwaltung (Straßenbau-, Stadtplanungs- und Stadtratsamt) und von der Kalmarer Universität einbezogen. Andere wurden durch Informationen auf der städtischen Internetseite zum Projekt gewonnen. Insgesamt waren 17 Testpersonen beteiligt, darunter elf Frauen und sechs Männer, im Alter von 24 bis 60. Sie sollten während der Testlaufzeit ihren normalen Gewohnheiten folgen und die Verkehrsmittel so wählen wie sonst auch.
In den ersten zehn Tagen sollten die Testpersonen ihre Wege in einem Fahrtenbuch dokumentieren. Sie sollten auch ihre Gedanken und Beweggründe für die Wahl des jeweiligen Verkehrsmittels erläutern und aufschreiben, welche Probleme während der Fahrt aufgetreten sind. Außerdem sollten sie Basisinformationen zum Wetter, der Kilometerzahl, Straßenbedingungen usw. geben. Alle Teilnehmenden erhielten einen Fahrradcomputer. Dieser sollte ihnen erleichtern, die Details im Auge zu behalten. Die Ergebnisse wurden schließlich zusammengefasst und während einer Abendveranstaltung in einem Fahrradladen öffentlich vorgestellt. Dort wurden verschiedene Lösungen zu den Problemen präsentiert. Die Testpersonen durften sich eine Ausstattung im Wert von 200 Euro (Kleidung, Fahrradzubehör, Fahrradtaschen etc.) aussuchen. Sie soll die Probleme lösen, die die Teilnehmenden erfahren hatten. Diese Ausstattung wurde dann über einen Zeitraum von 30 Tagen getestet und in einem internetbasierten Fahrtenbuch bewertet. Das Projekt endete mit einem Fragebogen an die Testpersonen bezüglich ihrer Ausstattung.
Die Forschungsarbeit zeigte: Die wesentlichen Hinderungsgründe für das Radfahren bei schlechtem Wetter sind schlechte Straßenoberflächen und fehlender Platz für den Transport von Kindern und Gütern. Es folgten Kleidung (Regen, zu kalt, zu warm, Schwitzen bei der Ankunft) und Ausstattung (gefrorene Dynamos, Lampen).
Ein detaillierter Bericht (in englischer Sprache) über das Pilotprojekt in Kalmar ist zu finden unter: www.balticseacycling.com
